Pirate Camps all over the World
5. Pirate Summer Camp (2020)

5. Pirate Summer Camp (2020)

5. Pirate Summer Camp 13.07. – 25.07.2020

Reisebericht vom Pirate Summer Camp 2020

Sonntag – 12.07.2020

Anreise

Pünktlich um 14.00h sind die Mitfahrer eingetroffen und mit etwas Tetris konnte das Gepäck sicher verstaut werden.

4 ½ Stunden Anfahrt sind nicht übel, wenn man bedenkt, dass zwischen Forst und Wroclaw die Drecks-A18 liegt, die noch auf dem Stand von 1937 ist. Allerdings es wurden ein paar EU-Schilder aufgestellt und es wird Arbeit simuliert. Zumindest 18 km Beton sind schon weg. Nach der Schlaglochpiste ging es wie immer einwandfrei weiter.

Ebenso entspannt war der Einzug ins übliche Quartier und das Abendessen in der Stadt. Da kann man sich mal ruhig ins Bettchen legen – es ist allerdings etwas kühl.

Pirate Summer Camp – wir sind da!

Montag – 13.07.2020

Tag 1

Nur private Dinge, Brotjob, Redaktionelles und Sendungen.

Dienstag 14.07.2020

Tag 2

Frühschicht wie üblich, nur mit einer Art „Mixed Breakfast“.  Dauert alles eine gewisse Zeit und aus dem Mittagsessen wurde eine Verkostung in Ladek-Zdroj von thailändischen Rolleneis, das frisch zubereitet wird. Vermutlich in Deutschland undenkbar (Hygienevorschrift xyz).
https://www.facebook.com/samaslodyczladekzdroj/

So gestärkt kamen Kalkofen und japanischer Garten in Stronie Śląskie dran. Für mich allerdings außerhalb meiner Gehdistanz. Zumindest der Garten sah ganz hübsch aus.

Danach zur Internationalen Koordination, mit dem Versuch, diese mit dem Pirate Summer Camp zu koppeln. War übersichtlich besucht und wenig ertragreich. Aber die Verbindung nach Polen war im Konferenzmodus einwandfrei. Wer wohl die Sitzung der AG Europa auf den gleichen Termin gelegt hat, muss bestimmt etwas dabei gedacht haben.

Danach begann der Thinktank zum PPI-Manifesto zu arbeiten. Irgendwann ergab sich eine andere Abschweifung und plötzlich war es 3.45h morgens. Wie konnte das passieren?

Mittwoch – 15.07.2020

Tag 3

Nur private Dinge, Brotjob, Redaktionelles und Sendungen.

Ansonsten läppert sich das Wetter Richtung sommerlich, so 8°C in der Nacht sind doch etwas frisch ohne Wärmequelle.

Abends dann bitte #Filmeabend. Danke.

Donnerstag – 16.07.2020

Tag 4

Das Wetter bekommt Abzüge in der Note: regnerisch 14°C, sommerlich ist anders. Den Ausflug zum Schloss Fürstenstein habe ich mir erspart, da nicht für Fußlahme geeignet. Außerdem bin ich nicht so der Fan von NS-Geschichte.

Ansonsten nur private Dinge, Brotjob, Redaktionelles und Sendungen.

Es gibt ja auch sonst genug zu tun.

Freitag – 17.07.2020

Tag 5

Ansonsten nur private Dinge, Brotjob, Redaktionelles und Sendungen.

Abends gab es einen erträglichen „Spieleabend“. Und das schreibt jemand, der diese Gesellschaftsspiele bis auf ein paar Ausnahmen hasst, wie die Pest.

Samstag – 18.07.2020

Tag 6

Der größte Teil war weggefahren, um irgendeine Wolfsschanze-XYZ zu bewundern, nicht mein Ding.

So allein gelassen (welch eine Ruhe!) war nur die Jagd auf ein Produkt vom letzten Jahr angesagt: Himalaya-Salz! Wo war nur noch dieser Spezialladen, den man durch Zufall gefunden hat? Hartnäckigkeit zahlt sich aus und diesmal habe ich gleich 3 Pakete eingesackt. Wenn man bedenkt, dass das Zeugs hier pfundweise für rund 50 Cent verkauft wird, ein richtiges Gesundheitsschnäppchen (In Deutschland zwischen 7 und 15 EUR erhältlich).

Auf dem Rückweg habe ich eine große Klosteranlage (ehemaliges Piaristenkolleg in Bílá VodaWeißwasser) entdeckt, etwas im Tal versteckt und man merkt nicht, dass man plötzlich in Tschechien ist. Eine ziemlich imposante Anlage.

Für das Abendessen war eine Art Touristenschreck zuständig, aber alles o.k. – 35 PLN (=7,80 EUR) für eine ordentliches Essen. Kann man nicht meckern.

Dann gab es Piratenzuwachs auf die Summer Camp aus Tschechien nebst Smalltalk. Abends war Technikgedöns dran und eine Filmenacht aus dem Netflix-Universum.

Morgen kaufe ich einen Heizlüfter und einen Pulli. 8°C kriechen in das Appartement.

Sonntag – 19.07.2020

Tag 7

Frühstück mit einem Bericht der nächtlichen Heimkehrer von der Schloss-Exkursion; wollen wir nicht hoffen, dass das ein Corona-Hotspot war. Ich glaube, eine Drohnenaufnahme wäre auch völlig ausreichend gewesen.

Nach der Mittagspause begannen die Vorbereitungen für das Barcamp. Aha, all of the Bluebutton Server? What could probabely go wrong? Egal, wir haben das sozusagen stehend durchgezogen und drei (!) Workshops online hinbekommen. Übrigens ein Novum bei

Ergebnis waren diverse „Axiome“ und nun brauchen wir nur noch Umsetzungsverantwortliche. Aha.

Nach dem Abendessen war die Planung für die kommende Woche angesagt (es regnet mit 95% Wahrscheinlichkeit). Nun gut, wir haben uns in einen Spieleabend geflüchtet.

Nebenbei bemerkt: Mein Appartement wurde jetzt gepimpt und ich habe nicht mehr Eisbären-Temperaturen an den Füssen und der Nasenspitze.

Montag – 20.07.2020

Tag 8

Nur private Dinge, Brotjob, Redaktionelles und Sendungen.

Das zog sich bis zum Mittagskaffee hin. Dann gab es wieder so eine Twitterepisode mit einem Menschen, der sich für sehr wichtig hält. Eine Voraussetzung dafür ist bekanntlich, dass man mit dem D-Zug durch die eigene Kinderstube gerast ist.
Davon lässt man sich aber nicht der Urlaub vermiesen, sondern sagt einfach Tschüss, twittere mir Dir selbst.

Mittags wurde fleißig gearbeitet und weiter an der Dosisverminderung von Schmerzmitteln geübt, keine einfache Sache.

Danach Smalltalk und wieder einen Film: Invictus – habe ich dringend für meinen Emotionsakku benötigt. Entspannt und lässt einen die chronischen Schmerzen für einen Moment vergessen.

Dienstag 21.07.2020

Tag 9
Frühschicht im Urlaubstempo und alles bis zum Beginn einer anstrengenden Exkursion erledigt.

Vorher sollen noch die diversen Mittelchen Wirkung erzielen, also ein wenig abwarten. #Mimimi

Zum Mittag ging es bei schönem Wetter nach Tschechien (quasi „um die Ecke“), knapp 2 Stunden Fahrzeit durch die Berge zum „Skywalk“ in Dolni Morava  (der Ort hat 390 Einwohner!). Das ist eine ziemlich imposante Touristenattraktion, mit Sessellist, Mountainbike-Abfahrt und einer Bobabfahrt auf Gleisen.

Sessellist geht für mich, Skywalk nicht; das haben dann die Mitfahrer erledigt. Da der ganze Reiseplan leider etwas plötzlich umgesetzt wurde, war der Ausflug mit der Medikamentendosis offensichtlich inkompatibel. Man lernt immer wieder dazu.

Nach Ende der Erschöpfungsphase und Stärkung beim Abendessen gab es „Bildungsfernsehen“ – wie sich wohl die Methoden von chinesischen Firmen von amerikanischen unterscheiden. Da hilft dann trotzdem nur noch die Automation, damit diese störenden Menschen überflüssig werden. Propaganda in alle Richtungen. Na dann: Gute Nacht.

Mittwoch – 22.07.2020

Tag 10

Nur private Dinge, Brotjob, Redaktionelles und Sendungen. Außerdem war eine Reparatur an der Wasserleitung des Palastes angekündigt, da muss man rechtzeitig duschen.

Dafür lächelte mal die Sonne bei angenehmen 22°C – kein Regen!

Abends gab es ein neues SCULL-Meeting (Standing Committee on Universal Liason on Party Labour) der PPI, ebenfalls als BBB-Videokonferenz.

Intern wurde das etwas überschattet vom Problem, dass plötzlich die PPI-Website down war; gerade eben ging sie doch noch. Nicht gut.
Da hatte wohl jemand vergessen, seine Mahnungen zu lesen. Das ergab eine sehr lebendige Arbeitssession, um dieses idiotische Problem zu lösen. Ein 40 Minuten Telefongespräch mit dem Support in London (schön teuer) half auch nicht, bis sich irgendwann der Verantwortliche bequemt hat, auch mitzuarbeiten. Verschärfend kam hinzu, dass der amerikanische Registrar just zur gleichen Zeit ein Problem mit seinem Zahlungssystem bekommen hat. Tja, wenn schon denn schon.

Kurz vor Mitternacht war das Problem zusammen mit dem Support in den USA behoben. Die Lösung wird sein, dass auch dieser Prozess verändert werden muss, um eine Wiederholung zu vermeiden.

Gute Nacht allerseits, mir platzt gerade der Kopf.

Donnerstag – 23.07.2020

Tag 11
Aktive Frühschicht, neue Piraten sind auch angekommen. Die letzten Schäden des gestrigen Ausfalls wurden auch erledigt.

Der Rest der Piratentruppe ist Wandern gegangen. Schon scary, wenn man sich die Höhenlinien ausschaut.

Dagegen kann man aus dem Fenster die Patrouillengänge des heimischen Federviehs beobachten. Sehr beeindruckend.

All das hat uns nicht davon abgehalten, einen Grillabend zu zelebrieren, etwas was die ganze Zeit wegen des Wetters vermisst wurde. Irgendwann hat die Whisky-Heizung auch nichts mehr genutzt und man ist vor der frischen Luft (12°C) ins Innere geflüchtet.

Freitag – 24.07.2020

Tag 12
Frühschicht mit den ersten Aufräum- und Abbaumaßnahmen. Morgen geht es ja ab nach Hause. Schönes Wetter, anders als angesagt.

Bis zum Mittag waren auch die redaktionellen Arbeiten abgeschlossen. Zeitungslesen kann man auch hier, wenn man sich dieselben nachsenden lässt. Aber 4 Tage Postlaufzeit ist schon Rekord innerhalb der EU.

Abends Fischstäbchen! Nun gut, man kann nicht alles haben, es gab ja auch Beilagen und „Überlebenspakete“ im eigenen Kühlschrank.

Ich bin ja nur ein mittelmäßiger Musicalfan, aber die abendliche Filmvorführung des „Hamilton“ war trotz der ordentlichen Länge von weit über 2 Stunden ein Ohrenschmaus. Ob die Historie richtig erzählt wurde, ist dabei relativ Nebensache. Gut durchkomponiert, mit viel Rap und R&B.

Ein schöner Schlusspunkt zum Ende des Arbeitsurlaubs.

Samstag – 25.07.2020

Tag 13 – Abreise
Nach der Frühschicht packen und Appartement aufräumen. Und bei der Beladung des Fahrzeuges immer mal wieder eine fünfzehnminütige Pause einlegen; dann geht das auch ohne die Antischmerzbazooka. Schließlich kann eine Fahrt auch anstrengend werden.

Bis auf den üblichen Stau vor der Mautstelle und paar Unwetter war das ein angenehmes nach Hause fahren. Keine Grenzkontrollen (noch nicht).
Schön ist ja, dass man jetzt den Coronatest geschenkt bekommt, wenn man auf „Malle“ o.ä. war. Da fühlen sich die Menschen in Potsdam, wo mal eben 135,22 EUR aufgerufen werden, richtig gut aufgehoben. Nichts gegen das Testen von Rückkehrern, aber irgendwie ist das schon ungerecht.

Dann war erst einmal Feierabend auf allen Linien.