2. Pirate Summer Camp 31.07. – 07.08.2016
Vom 30. Juli bis 7. August hieß es wieder Pirate Summercamp, in Piotrowice Nyskie (Polen), dem kleinen vergessenen Kaff an der tschechischen Grenze. Die Herberge war wieder das alte Schloss aus dem 16. Jahrhundert.
Diesmal war der Veranstalter nicht die PPI sondern der 42 e.V. mit den gleichen Protagonisten. Die Anreise erwies sich wie üblich als einfach und sieht mal von dem 70 km Horror-Autobahnstück hinter Forst ab, weitgehend ohne Baustellen (A4).
Samstag gab es ein Begrüßungsgrillen und eine etwas angenehmere Zimmerverteilung als im letzten Jahr. Das von den Piraten installierte WLAN funktionierte immer noch, wenn auch mit kleineren Störungen seitens des Providers.
Am Sonntag folgte der erste Ausflug nach Prudnik mit Eis essen im Regen und einer Toilettentür, die aufgebrochen werden musste. Sachen gibt`s.
Die Teilnehmeranzahl hielt sich in Grenzen, die Anzahl der kleineren Kinder überwog und deren Auswirkungen (Lärmpegel) auch. Also nichts für zarte Gemüter oder Menschen, die zu Kopfschmerzen neigen.
Leider gab es nicht das versprochene Seminar und Besprechungsprogramm, so dass man sich auf reine Touristik und die vorsichtshalber mitgebrachte Arbeitsliteratur konzentriert hat.
Am Montag für ein weiterer Ausflug führte zu den „Errant Rocks“ in Kudowa-Zdrój, einem Kurort janz-weit-weg. Die Beschreibung auf Tripadvisor war eindeutig: „Toller Ausflug in den Felsen Labyrinth, hat viel Spaß gemacht. Enge und schmale so wie sehr niedrige Durchgänge zwischen den Felsen. Nichts für Dicke und wenig trainierte …“ – also nichts für den Autor, der sich dann im wunderschönen Park am See wiederfand.
Die Mannschaft, die sich durch die Felsen gekämpft hat, war allerdings ziemlich fertig.
Der Dienstag stand für den Autor im Zeichen der Technik, galt es das tatsächlich vorhandene LTE ausfindig und mit polnischen SIM-Karten nutzbar zu machen. Nach vielen Versuchen lief das dann auch vor Ort zufriedenstellend. Im nächst gelegenen Städtchen wurden sogar 110 Mbit Download und 40 Mbit Upload erreicht. Für Deutschland unerreichbare Traumwerte. Ärgerlich war die zum Monatswechsel in Polen eingeführte Registrierungspflicht für Prepaid-Karten von der der Verkäufer natürlich keine Ahnung hatte.
Am Mittwoch entschieden sich Eltern und Kinder für einen Ausflug ganz-weit-weg mit Dinos. Diesen Vergnügungspark hatte man erbaut, weil dort jemand einen Knochen gefunden hatte. Der Autor verbrachte den Tag bei Eis und Kaffee und dem Studium eines Buches zum Parteienrecht.
Abends war ein Restgrillen angesagt, dass aber aufgrund eines #Gurkengates etwas auseinander lief. Egal, Platz war genug.
Der Donnerstag war einem Ausflug in die geschichtsträchtige Gleiwitz (Gliwice) zur Besichtigung des historischen Senders gewidmet.
Man kann sagen was man will, die Anlage ist tip-top und die Ausstellung angemessen, die EU hat auch fleißig gespendet. Ein wenig erstaunt bleibt man schon zurück, welcher Dilettantismus 1939 Gleiwitz in die damaligen Medien bringen sollte, tatsächlich aber nur Plan B funktioniert hat:
Man spulte die vorbereiteten Propagandameldungen einfach ab, egal was wirklich war. Und wie es der Zufall zu will, waren die Truppen und der Nachschub der ebenfalls ganz zufällig in der Gegend, waren natürlich sofort einsatzbereit, um ab 5.45h zurückzuschließen.
Aufgrund der stark durchhängender Mägen und überhitzten Körper (31°C im Schatten bei 95% Luftfeuchtigkeit) wurde ein Restaurant aufgesucht (Internetz sei Dank). Es erwies sich als gute Wahl und ließ das üppige Essen unserer Herberge im Schatten verweilen.
Ein #Luftfiltergate verhalf bei der Suche nach geeigneten Geschäften zu vielen Kilometern auf dem Tacho, aber was tut man nicht alles für die Fahrgäste.
Der Freitag wurde mit lautleisem Klavierspiel eingeleitet und man wundert sich, welche Tonkombinationen einem solchen Instrument so zu entlocken sind.
Der o.a. „Ossege“ (Parteienrecht) konnte vom Autor dann doch durchgearbeitet werden und irgendwie war der Tag ein „jeder-macht-seins“. #TGIF
Der Samstag stand schon im Zeichen des nahenden Aufbruchs, die Familien verteilten sich auf last-minute Ziele und der Autor hat genügend Zeit für „Metasploit“ und einem weiteren Besuch von Nysa (Neiße). Diesmal war die Kaserne Nr. 9 an der Reihe, um dort einigermaßen sinnvoll zu speisen. Auch hier hatte die EU fleißig gespendet und den Fredericus Rex renoviert.
Sonntag war Abreisetag, teilweise etwas fluchtartig und nach einem sehr schönen Abschiedsgespräch fuhr der Autor quasi reichlich verspätet nach Hause.
Fazit: Mit Sicherheit eine schöne Veranstaltung, wenn man kleine Kinder hat und die bespielen muss, insbesondere wenn die sich „mal richtig austoben“ sollen. Das nächste Mal sollte man das auch so in die Einladung schreiben. Wer auf Meinungsaustausch und auf geplante Workshops gesetzt hat, wurde enttäuscht. Das nächste Mal weiß man es besser und kann sich ja für das entscheiden, was einem mehr gefällt.