Nachstehend folgt ein subjektiver Reisebericht „Pirate Summer“ in Piotrowice Nyskie, Polen vom 31.7. bis 9.8.2015.
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31.07.2015 – Ab nach „Piotrowice Nyskie“ einem Kaff in Polen, fast an der tschechischen Grenze. Von Cottbus in ca. 3 Stunden gut erreichbar, sieht man mal vor der Vorkriegsautobahn hinter Forst ab. Es empfiehlt sich ein geländegängiges Fahrzeug (Maut wollte für diese Zumutung allerdings niemand).
Das Gehöft ist ziemlich riesig und „im Aufbau“. Nach fahrplanmäßiger Ankunft am Grill gut aufgenommen, dauerte der Abend übersichtlich lang. Bis Dato waren Polen, Schweden, UK und Deutschland vertreten. Wir warten auf mehr.
01.08.2015 – Nach dem Spätstück erst zum unvermeidlichen Privateinkauf und nach dem Zwei-Gang-Menü ab zum Scouting, diesmal nach Badestätten und Eiskaffee.
Der riesige Stausee nördlich des Dorfes bei Otmuchów entpuppte sich als Grünalgenwohnanlage und war wenig empfehlenswert. Erstaunlich: Zumindest in Südpolen scheint man den Begriff Kaffee und Kuchen nicht zu kennen. Dafür ist an jeder Ecke eine Fleischerei. Man rettete sich nach der Seeumrundung in eine Pizzeria.
Abend wieder Essen, viel und gut und im Anschluss Hofparty mit Musik aus dem Soundwürfel. Im Übrigen wird auf der #PS15 einfacher Weise durchgehend Englisch gesprochen, dann muss man sich nicht ständig im Kopf umgewöhnen.
02.08.2015 – Wieder ein Spätstück und nach einer „Pause“ zur Burgsuche im Wald. Ein Wald war da. Ich habe die außerordentlich erfreuliche Geländegängigkeit meines Fahrzeuges genutzt, rund 10 km² Forst zu untersuchen, ob die polnische Forstwirtschaft auch in diesem Teil des Landes ordentlich vorankommt. Ich finde 1a, dafür gab es keine Burg. Möglicherweise versunken oder nach Amerika verkauft. Im Anschluss haben wir eine Badestelle gesucht, die sich in einem ehemaligen Steinbruch befand. Es wurde dort auch gebadet und die Dorfjugend probierte den Rittberger vom 16,5 m Felsen. Zumindest während unserer Anwesenheit kam niemand zu Schaden allenfalls zu Ehren. #Fans
Dann zurück und zu einem weiteren Mastabend beim Dinner.
03.08.2015 – Nachdem obligatorischen Spätstück ein touristischer Ausflug ins „nahegelegene“ Wroclaw (Breslau). Gut, dass die diversen Sperrungen der Autobahneinfahrten nicht im TMC übermittelt werden, dann lernt man gleich, was polnische Umleitungen bedeuten.
Das Land ist groß und die Umleitungen auch. Alle 10-40 km ein Schild ist ebenfalls völlig ausreichend. Alte Pfadfindertugenden sind gefragt, nachdem das Navi anfängt wirr zu schwätzen.
Irgendwann in der Großstadt angekommen stellte sich die Frage, wie man bei deutlich über 30 °C im Schatten denselben findet. Letztlich endete das Unterfangen mit einer Stadtrundfahrt im offenen E-Büsschen mit einem „ist-heute-mein-erster-Tag-Fahrer“. Alles in allem war das sehr unterhaltsam, die drölfzig Kirchen weniger. Man fragt sich, wer die so alles benötigt.
Unsere studentische Hilfskraft versuchte tapfer, dem Edelfahrzeug eine neue Karosserie anzupassen. Die Fahrgäste waren aber wachsam genug, dieses Unterfangen zu verhindern. Der arme Junge hat schließlich mehrere Freundinnen zu versorgen, daher hatten alle ein Einsehen. Die Rückfahrt war noch lustiger. Polnische Umleitungen halt…
Spät abends gab es dann Grillgut und die üblichen Absacker.
04.08.2015 – Spätstück und Einkaufstour für die Dinge, die man nicht so hat. Z.B. dieses Internetz zum bezahlbaren Preis. 500 MB gibt es hier für 5 PLN als Begrüßung und weitere 3 GB für 19,99 PLN, das sind dann rd. 4,80 EUR. Da merkt man, wie da im Roaming gewuchert wird. Abends Völlerei und nette Gespräche. Programmpunkte bleiben allerdings nach wie vor ohne Erkennungswert. Ohne dieses Internetz ist das auch etwas schwierig, sonst hätte man eben Seminarunterlagen gebraucht. Wir machen das Beste daraus.
05.08.2015 – Nach der Morgenfüllung irgendwann auf SIM-Kartensuche, da sich das Schnäppchen vom Vortage weder mit Geld noch mit polnischer Hilfe aufladen ließ. Dummerweise „Orange“ eingekauft, die was mit O2 und E-Netz am Hut haben. Bester Empfang ist nur direkt am Mast garantiert, man kenn das.
Abends zum Einkauf nach Tschechien. Das Nachbarland liegt ja sehr nahe und wenn man nicht ganz genau aufpasst, merkt man die Landesgrenze nur an der Farbe der Verkehrsschilder. Dumm ist nur, wenn die Öffnungszeiten der Läden nicht zum Biorhythmus passen. Man landete schließlich in der Übergangsheimat beim örtlichen Supermarkt.
Dann anschließend Technikarbeiten… #OMG
06.08.2015 – Spätstück und nach Behandlung sehr lästiger Zipperlein bin ich zur Tyskie-Bierbrauerei in Tychy rd. 200 km nach Osten gefahren. Der Besuch hat sich gelohnt; auch interessant, dass hier das untergärige Bier quasi erfunden wurde.
Nach der recht späten Rückkehr bei angenehmen Temperaturen noch bis 3.00h Netzwerk gezogen.
Die Anderen haben eine Führung durch Auschwitz unternommen. Ehrlich gesagt, muss ich mir das nicht noch einmal antun, da ich keine Lust auf drei Tage Schwermut und schlechte Laune hatte. Diese Begründung wurde durchaus verstanden.
07.08.2015 – Spätstück und die Aussicht, diese WLAN-Geschichte endlich abzuschließen. Hartes Patchkabel ist wirklich empfehlenswert. #Not
Nach der dringenden Siesta – 34 °C – bin ich mangels geeigneter Alternativen in die 1000 Jahre alte Stadt Kłodzko (Glatz) gefahren. Den Zahn der Zeit sieht man der Stadt an.
Eine eindrucksvolle Festungsanlage thront über derselben. Und so ein „Miniaturland“ gibt es da auch. Mir wurde allerdings der Eintritt mangels Alibi-Kind verweigert. Seltsame Sitten sind das.
Abends nach der Völlerei bis um irgendwas um 1.00h dieses Netzwerk fertiggestellt; es fehlt allein der Feinschliff, denn so ein Schloss hat viele Ecken.
08.08.2015 – Zumindest der PPI-T-Shirt-Verkauf regt sich beim Spätstück. Ansonsten drückende 36 °C. Das ist unlustig und es bleibt erneut nur die Frage nach Siesta oder Klimaanlage im Auto. Nun, die Klimaanlage und die Aussicht auf einen Eisbecher haben gewonnen.
Abends gab es sogar Programmatisches: Den Konferenzkalender für 2016 mit dem Ansinnen, Fördermittel zu aktivieren.
09.08.2015 – Abreisetag mit gefühlten 40 °C am Morgen. Eigentlich alles ganz unspektakulär, wenn nicht der Wagen zu beladen wäre. Dafür in den Schweißtuchmodus gewechselt und mittags ab in die Heimat, diesmal ohne polnische Umleitungen, sondern der Sonne nach. Die bemängelten 45 km Autobahn vor Forst waren auf dieser Seite in befahrbaren Zustand. Auch was Schönes. Nach knapp 5 Std. wieder at sweet home. Dann Homeoffice & Piratenbackoffice. Da hatte sich ja einiges angesammelt.
Fazit: Diesen #PS15 sollte man unbedingt wiederholen, allerdings mit Inhalt und Planung. Kinder sind gerne willkommen, aber müssen nicht beim Essen Ben Hur um den Tisch herum spielen. Die Ausstattung war rustikal aber erträglich und der Preis unschlagbar günstig. Es darf ruhig weniger zum Essen bereitgestellt werden. Und am Ende hatte man sogar Internetz.